AG 60plus: Info-Treff: „Reich(t) die Rente“

Die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus hatte am Montag, die Geschäftsführerin von Frau & Beruf e. V, Frau Marithres van Bürk-Opale, zu Gast. Frau van Bürk-Opale hielt einen Vortrag zum Thema: „Reich(t) die Rente“.

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft 60plus Franz Kresimann freute sich, Frau Marithres van Bürk-Opale, als Referentin für die Informationsveranstaltung gewonnen zu haben.

Zu Beginn ihres Referates hat die Geschäftsführerin von Frau & Beruf e. V. zunächst kurz die Entwick-lung der Altersrente in Deutschland erläutert.

Die Referentin berichtete, dass die Kämpfe der Arbeiterbewegung in Deutschland zur Einführung der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland führten. Zunächst lediglich als Mittel zur Eindämmung des sozialdemokratischen Einflusses im Volk geplant, entwickelte sich diese Versicherung zu einer der tragenden Säulen des deutschen Sozialstaates.

Seit seiner Verkündung am 17. November 1881 wurde die deutsche Sozialversicherung ständig weiter entwickelt. Die Rentenversicherung sorgt mit ihrem fi-nanziellen Schutz für die Bereitstellung der Altersrente, von Renten wegen verminderter Erwerbsfähig-keit und von Geldmitteln für medizinische Leistungen zur Gesundheitsprophylaxe.

Danach kam Frau van Bürk-Opale zum Hauptinhalt ihres Vortrages: „Frauen und Altersversorgung“.

Frauen sind wesentlich betroffener von Altersarmut als Männer, berichtete die Referentin. Viele Frauen arbeiten nur in Teilzeit- oder Mini-Jobs. Das führe zu niedrigen Rentenansprüchen. Dabei werden Kin-dererziehungszeiten, Pflegezeiten und Schwangerschaft nicht annähernd zu 100 Prozent auf die Rente angerechnet.

Das alleinige Erziehen der Kinder nach Scheidungen, die oftmals schlechtere Bezahlung und die allgemein schlechteren Bedingungen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt führen zu niedrigen Ren-ten und damit zur Altersarmut. Viele haben Angst, dass die Rente nicht reicht. Und die Sorgen sind be-rechtigt. Das weiß die Politik seit Langem.

Besonders hart trifft es die Alleinerziehenden, der größte Anteil davon sind Frauen. Unter den Bezie-hern von Hartz IV ist die Gruppe der alleinerziehenden Mütter besonders hoch. 39 % der Alleinerzie-henden und ihre Kinder sind von Armut bedroht.
Der Politik machte Frau Bürg-Opahle Vorschläge für eine Rentenreform.

Sie schlägt vor eine Rentenver-sicherungspflicht für alle Erwerbstätigen, Anreize schaffen für die Existenz sichernde Beschäftigung von Frauen durch Abschaffung des Minijobs pur sowie des Ehegattensplittings und der Steuerklasse V. Des Weiteren werden von Ihr angeregt die Abschaffung der Anrechnung der Riester-Rente auf die Grundsicherung, längere Beschäftigungszeiten – mehr Möglichkeiten des Hinzuverdienstes und eine staatliche Finanzierung eines Sockelbetrages zur privaten Aufstockung (wie in der Schweiz).

In der sich anschließenden regen Diskussion fanden sich einige der anwesenden Freunde der AG 60plus in dem Thema wieder, und sie berichteten über die eigene Rentensituation.