Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf, besuchte am vergangenen Freitag den heimischen Abgeordneten Bernhard Daldrup (SPD) zum Gedankenaustausch in dessen Bundestagsbüro in Berlin.
Auf der Agenda standen zahlreiche lokalpolitische Themen sowie die Entwicklung des Handwerks im Kreis. Besonderen Raum nahm das Thema Fachkräfte ein. Auch im Kreis Warendorf leidet das Handwerk unter einem zunehmenden Fachkräftemangel. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks berichtete jüngst, dass fast die Hälfte der Firmen in Deutschland Schwierigkeiten habe, Personal zu finden. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen bezifferte der Verband auf rund 150.000.
Einig waren sich die beiden Gesprächspartner, dass alles getan werden müsse, um die Attraktivität einer Ausbildung im Handwerk zu erhöhen. „Dazu gehört, dass wir die Ausbildungs- und Prüfungsgebühren in der Meisterausbildung abschaffen, so wie wir das bereits mit den Studiengebühren getan haben. Genauso wichtig ist aber das Thema Mobilität, gerade für junge Menschen. Wir brauchen deshalb ein Azubi-Ticket für ganz Nordrhein-Westfalen. Die schwarz-gelbe Landesregierung ist hier in der Pflicht“, so Daldrup.
Tischner betonte, dass die gesellschaftliche Wertschätzung für eine Ausbildung im Handwerk steigen müsse. Zudem solle das Handwerk stärker Abiturienten ansprechen: „Die Handwerksbetriebe müssen attraktiv sein für junge Menschen mit höherer Schulbildung. Praxistaugliche Kombinationen von Beruf und Studium, Auslandsaufenthalte für Azubis oder innerbetriebliche Förderprogramme sind Schritte in die richtige Richtung.“
Abgerundet wurde der Besuch von einem gemeinsamen Rundgang durch die Gebäude des Bundestages. Tischner und Daldrup verabredeten, auch künftig in engem Austausch zu bleiben.